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"Unternehmen bei uns in der Nähe"
Milch, eins unserer wichtigsten Nahrungsmittel
Wo die Milch herkommt, bzw. wie sie erzeugt wird, das hat sich der Heimatverein Hartefeld-Vernum am 17.07. 2015 auf dem Veltjenshof bei Familie Tombergs in der Dypt angesehen. Seit etwa dreißig Jahren ist dieser Betrieb auf die Erzeugung von Milch spezialisiert. Er ist inzwischen auf eine bearbeitete Fläche von 95 Hektar gewachsen und besitzt 110 Milchkühe. Dazu kommen noch einmal genauso viele Tiere an weiblicher Nachzucht, d.h. vom Mutterkalb bis zur trächtigen Färse, bis diese mit dem ersten Kalben zur Kuh wird. Die Kühe werden in einem Boxenlaufstall gehalten mit Einzelliegeboxen ausgestattet mit Weichmatratzen und Laufgängen auf Spaltenboden, der ständig von einem Reinigungsroboter vom Kot der Tiere frei gehalten wird.
Das Herzstück des Kuhstalls sind aber zwei Melkroboter, von denen die Kühe vollautomatisch gemolken werden. Über einen im Halsband eingelassenen Chip erkennt er jede einzelne Kuh, registriert jeden Melkvorgang, teilt die der Kuh angemessene Menge an Kraftfutter zu, reinigt das Euter der Kuh, hängt, gesteuert von Laserstrahlen, die Melkvorrichtung an die vier Zitzen des Euters, untersucht die Milch der Kuh auf Qualität, leitet die Milch bei Erfüllung der strengen Qualitäts-standards in den Milchtank und misst die Milchmenge oder leitet die Milch bei Nichterfüllung der Qualitätsnorm in einen Sonderbehälter und informiert über ein entsprechendes Computerprogramm den Bauer über den Vorgang und gibt ihm, wenn nötig einen Alarm auf seinem Handy. Der Bauer ist so jederzeit über das Verhalten und den Zustand seiner Kühe informiert und kann wenn nötig jederzeit eingreifen.
Die beiden Melkroboter ermelken jeden Tag über 3000 Liter Milch bei einer durchschnittlichen Jahresleistung von 10.000 Liter pro Kuh. Dazu gehört natürlich eine optimale Fütterung. Jede Kuh benötigt etwa 45 kg Grundfutter am Tag, das auf dem Hof selbst erzeugt wird und hauptsächlich aus Mais- und Grassilage besteht.
Sorgen bereitet dem Landwirt allerdings wie allen Milchbauern der derzeit extrem niedrige Milchpreis von etwa 27 Cent/Liter, der vor Jahresfrist noch bei etwa 40 Cent/Liter lag. Dadurch fährt der Betrieb monatlich einen Verlust von etwa 8.000,-€ ein.
Ob durch den zweiten Erwerbszweig, dem Anbau von aktuell 27 ha Kartoffeln, ein Ausgleich erwirtschaftet werden kann, hängt von den Marktpreisen ab. Wegen des trockenen Sommers fällt ein sehr hoher Beregnungsaufwand an; der sechste Beregnungsdurchgang lief gerade.
Am Schluss des Rundgangs, bei dem auch noch die Outdoor-Kälberaufzuchtboxen und einige Schlepper und Maschinen gestreift wurden, gab es noch Kaffee und Kuchen für die 23 Teilnehmer.
G. van de Kamp